Zwei Hähne, gesockelt vor dem Amtsgericht stellen noch keine Streithähne dar. Erst die Gestik von Streit und Standpunkte, die sie vertreten, kennzeichnen die Dramatik der Auseinandersetzung und eine Notwendigkeit zur Klärung des Streits im Amtsgericht.
Der Künstler Norbert Marten aus Westerstede führte für dieses Drama die Regie. Er setzte seine bildhauerischen Fähigkeiten aussagekräftig so ein, dass die beiden Hähne menschliche Züge erkennen lassen und deren Sockel zu einer Metapher verdrehter oder verschobener Positionen einer Standhaftigkeit vor dem Gesetz werden.
So betrachtet zeigt einer der Kontrahenten ein ausgeprägtes Gehabe von Überlegenheit, plustert sich besonders im Kopf– und Halsbereich auf, greift mit den Krallen eines Beines an und verstärkt sein Bemühen um Balance mit dem anderen Bein. Allerdings hat sich sein Sockel, sein subjektiver Standpunkt, bereits verschobenen….
Der andere tritt auf den ersten Blick eher unterwürfig auf. Sein Kopf gesenkt, aber angriffsbetont beobachtend, wirkt dieser nicht weniger gefährlich. Seine Stärke liegt eher im Körperlichen, was an der Massivität des Rumpfes erkannt werden kann. Fest in den Sockel verkrallt, scheint er einen gesicherten Standpunkt zu vertreten, doch seine subjektive Sicherheit auf dem Sockel zeigt Verdrehungen. Ob dieser Standpunkt stabil bleibt, ist ungewiss….
Die beiden „Streithähne“ aus Bronzeguss von Norbert Marten aus Westerstede, gegossen in der Gießerei Harms in Oldenburg, sind hundertprozentig ein Fall für das Amtsgericht in Brake und der Einfall des Justizvereins Brake-Wesermarsch e. V.. Ch. Mandos-Feldmann